Grüne rufen zur Beteiligung an der Planung der Speicherstraße auf

Innenstadt-Nord
04.11.2020 – Bericht

Ein Quartier für alle - unter diesem Motto soll die Speicherstraße am Hafen allmählich neue Gestalt annehmen. Während im südlichen Abschnitt schon gebaut wird, ist seit Montag ein Entwurf für den Bebauungsplan des nördlichen Teils veröffentlicht.

Die Speicherstraße am Hafen ist eines der prominentesten Stadtentwicklungsprojekte Dortmunds. Zwischen dem angrenzenden Wohngebiet und dem weiterhin industriell genutzten Hafen soll ein neues urbanes Quartier mit Büros, Gewerbe und Gastronomie entstehen. Ankerpunkte im nördlichen Teil sind unter anderem eine Berufsschule und ein Hochhaus für das Dortmunder Systemhaus (dosys).

„Grundsätzlich halten wir eine Aufwertung des Hafengebiets für positiv- davon können starke Entwicklungsimpulse für die Nordstadt ausgehen“, so Hannah Sassen, GRÜNE Ratsvertreterin im Hafenquartier. „Es gibt aber auch Herausforderungen , die in diesem frühen Planungsstadium berücksichtigt werden müssen. Wir GRÜNE sehen vor allem Defizite bei der Mobilitätsplanung. Es sind zwei riesige Parkhäuser vorgesehen, aber die Anbindung des Areals mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder die Einbindung in Rad- und Fußwegenetze sind dürftig.“

Leander Schreyer, ebenfalls GRÜNER Ratsvertreter im Hafenquartier, ergänzt: “Wir möchten, dass die neue Speicherstraße auch ein Vorzeigequartier beim Klimaschutz wird. Dachbegrünung und Photovoltaik werden zwar erwähnt, es fehlen aber konkrete Vorgaben zur Nutzung erneuerbarer Energien, Vorgaben zu nachhaltigen Bauweise und weitere Maßnahmen. Beispielsweise auch zur Verbesserung des Stadtklimas mittels Vorgaben zur Fassadenbegrünung. Im Hinblick auf die Belebung des Gebiets und die aktuellen Wohnungsbedarf sollte auch die Errichtung von Wohnungen kein Tabu sein. Von Seiten der Städtischen Planung sind neue Planungsansätze und mutigere Konzepte wünschenswert, um mit entsprechenden Immissionsschutz auch Wohnraum zu realisieren und für eine urbane Nutzungsmischung zu sorgen.“

Die Bauleitplanung steht noch am Anfang. Derzeit läuft bis zum 15. November eine Bürger*innenbeteiligung, in der alle Anregungen, Beschwerden und Vorschläge der Dortmunder*innen gesammelt werden. Diese Anregungen fließen in die weiteren Planungen mit ein. Die Nordstadt-GRÜNEN rufen alle Anwohner*innen und Interessierten auf, ihre Anmerkungen und Wünsche für das neue Gebiet dem Stadtplanungsamt gegenüber mitzuteilen, um an der weiteren Entwicklung aktiv mitzuwirken.

Die Pläne und ein elektronisches Formular für eine Stellungnahme finden sich auf den Webseiten der Stadt Dortmund, der Link: https://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/planen_bauen_wohnen/stadtplanungs_und_bauordnungsamt/stadtplanung/bauleitplanung/bebauungsplanung/aktuelle_offenlagen/index.jsp

Alternativ kann die Stellungnahme auch per Mail an die Adresse „speicherstrasse@dortmund.de“ gesendet werden.

„Es ist wichtig, dass möglichst viele Menschen ihre Standpunkte äußern“, ergänzt Hannah Sassen. „Wir GRÜNE werden ebenfalls ausführlich Stellung nehmen und Lösungsvorschläge im Sinn einer nachhaltigen ökologischen und sozialen Entwicklung der Speicherstraße machen. Jede Eingabe wird zusammen mit der Stellungnahme der Verwaltung den politischen Gremien zur Entscheidung vorgelegt.“

Leander Schreyer zieht ein eher optimistisches Fazit. „Eine hohe Beteiligung zeugt von hohem Interesse der Anwohner*innen. Es ist auch ein Signal an mögliche Investoren, dass sie nicht an den Menschen vor Ort vorbei planen können und rein finanzielle Interessen in den Vordergrund stellen.“

Neues Gesicht mit historischer Kulisse - Hafenquartier

Neues Gesicht mit historischer Kulisse - Hafenquartier (Foto: schwinn)