BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
OV Dortmund-Innenstadt-Nord
Bezirksvertretung am 19. Oktober
Innenstadt-Nord
23.10.2022 – Bericht
Sitzung der Bezirksvertretung Innenstadt-Nord am 19.10.22
Mehr Verkehrssicherheit und eine Verbesserung des Stadtbilds standen im Mittelpunkt der letzten Sitzung der Bezirksvertretung in der Nordstadt.
Bahnunterführung Borsigstraße: Lösung in Sicht?
Seit Jahrzehnten gibt es keinen Fortschritt an der bekannten Engstelle. Die weniger als 1,50 m breiten Gehwege sind eine Barriere gerade für ältere Menschen, die nicht gut zu Fuß sind. Da mit Baumaßnahmen an der Brücke in den nächsten Jahrzehnten nicht zu rechnen ist (abgesehen von den Kosten), muss eine andere Lösung gefunden werden. Die Verwaltung stellte dazu mehrere Planungsvarianten vor. Allen Varianten ist gemeinsam: die derzeit 4 Fahrspuren werden reduziert auf zwei Spuren und eine Abbiegespur. Die Gehwege werden breiter, eine Radfahrerspur wird auf beiden Seiten eingerichtet.
Einen Wermutstropfen gibt es dennoch. Die Umsetzung der Pläne sind noch nicht im Jahresarbeitsprogramm des Tiefbauamts. Mit einer Realisierung ist deshalb kaum vor 2025 zu rechnen. Angeregt wurde deshalb eine Interimslösung, die nur Markierungsarbeiten erfordert und somit schneller fertig wäre.
Neues Wohnquartier an der Stahlwerkstraße
Auf der Brache der Westfalenhütte westlich der Stahlwerkstraße soll ein neues, modernes Quartier mit Miet- und Eigentumswohnungen, Schule und Kindergarten sowie einem Supermarkt entstehen. Zum Bebauungsplan gab es zahlreiche Einwendungen und Anregungen aus der Bürgerschaft und von Umweltverbänden. Auf Druck der GRÜNEN in Bezirksvertretung und im Planungsausschuss wurden einige der Kritikpunkte in den städtebaulichen Vertrag aufgenommen:
- Photovoltaik auf den Dächern anbringen,
- einen höheren Anteil an größeren Wohnungen für Familien vorsehen,
- Brauchwassernutzung einsetzen.
- Einrichtung einer Fahrradstraße auf dem gesamten Straßenzug: Der Radverkehr darf hier weder gefährdet noch behindert werden, z.B. durch zu enges Überholen. Gegebenenfalls müssen Autofahrer die Geschwindigkeit weiter verringern. Das Nebeneinanderfahren mit Fahrrädern ist erlaubt.
- keine parkenden Autos mehr auf den Mittelstreifen: Poller sollen die Flächen von PkW freihalten und eine Begrünung möglich machen. Sitzgelegenheiten und Blumenbeete erhöhen die Aufenthaltsqualität.
- Kanalisierung des Parkdrucks durch eine wirksame Parkraumbewirtschaftung
Die Punkte sind nun Teil der Vorgaben für den bevorstehenden Architektenwettbewerb.
Stockheide: Fördermöglichkeit aus Bundesmitteln
Für die Sanierung des Freibads Stockheide werden nun Mittel aus dem Bundesförderprogramm “Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ des Bauministeriums beantragt. Wenn es tatsächlich Geld aus dem Bundeshaushalt geben sollte, steigt die Wahrscheinlichkeit, das Freibad zügig sanieren zu können.
Uhlandstraße: mehr Lebensqualität mit weniger Autos
Gleich mehrere Anträge gab es zur Uhlandstraße. Die etwa 2 km langen Nord-Süd Verbindung zwischen Bahnhof und Depot soll nicht nur schöner aussehen, sondern für Radfahrende und zu Fuß Gehende sicherer werden. Dieses Mal gab es zwar noch keine Beschlüsse, in der nächsten Sitzung soll die Verwaltung aber mit einem Konzept beauftragt werden, das die folgenden Zielsetzungen umfasst:
Zudem wird das Grünflächenamt um Auskunft gebeten, wie es mit der zurzeit unansehnlichen Innenfläche im Kreisverkehr Uhlandstraße/Rückertstraße im nächsten Jahr weitergehen soll.
Nettelbeckstraße: Bewohner*innen dürfen mitentscheiden
Gemeinsam mit SPD und Linken/die Partei brachten die GRÜNEN ein Beteiligungsverfahren zur Umbenennung der Nettelbeckstraße auf den Weg. Die Umbenennung war schon in 2020 beschlossen worden. Christian Nettelbeck war Kapitän eines Sklavenschiffs und beteiligte sich beim Handel mit Sklav*innen zwischen Westafrika und Amerika. Das ist für die Bewohnerschaft der Nordstadt mit zahlreichen Wurzeln im globalen Süden, darunter zunehmend mehr Afrikanisch-Stämmige, nicht mehr zumutbar.
Aus mehreren zuvor geprüften Vorschlägen von der Bezirksvertretung dürfen die Anwohner*innen der Nettelbeckstraße ihren neuen Straßennamen wählen.
Nahmobilitätskonzept im Brügmannviertel auf den Weg gebracht
Schließlich wurde für das Brügmannviertel südlich der Heiligegarten- und Jägerstraße ein Nahmobilitätskonzept beschlossen, welches das Parkraumkonzept ergänzen soll. Ein beauftragtes Ingenieurbüro erarbeitete zahlreiche Vorschläge zur Verbesserung der Mikromobilität (Zu-Fuß-Gehen, Radfahren, aber auch Roller und Skateboards im direkten Wohnumfeld). Sukzessive soll in den nächsten Jahren bessere Querungsmöglichkeiten für Zu-Fuß-Gehende an den Knotenpunkten wie Zebrastreifen und durchgängige Grünphasen, mehr und hochwertige Abstellanlagen für Fahrräder, die Kapellenstraße als Fahrradstraße, Optimierung von Wegeverbindungen und Radverkehrsführungen und einiges mehr.