Keine Videobeobachtung in der Münsterstraße

Innenstadt-Nord
06.03.2020 – Pressemitteilung

Wie vom Dortmunder Polizeipräsident nach langer Diskussion angekündigt, soll die Videobeobachtung zukünftig auf die Münsterstraße ausgeweitet werden. Diese Maßnahme lehnen die GRÜNEN aus der Nordstadt entschieden ab.

„Eine Stigmatisierung der Nordstadt hilft niemandem, sondern verstärkt nur bestehende Vorurteile.“, so Richard Dembowski, Sprecher des Ortsverbandes Innenstadt Nord der Dortmunder GRÜNEN.

Die Wirksamkeit von Videobeobachtung gilt im Allgemeinen als fraglich, so erbrachte eine Untersuchung des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen für die Überwachungszone in der Brückstraße keine signifikante Erhöhung der Sicherheit. Viel mehr kam es seit Einführung der Überwachung, entgegen dem Dortmund weiten Trend, zu einem Anstieg der Straßenkriminalität. „Von einer abschreckenden Wirkung kann somit keine Rede sein.“, erklärt Katja Bender, Kreisvorsitzende der Dortmunder GRÜNEN, „Den massiven Eingriffen in Datenschutz und Persönlichkeitsrechte der Anwohner*innen steht kein nachgewiesener positiver Effekt gegenüber.“

Die Drogenkriminalität, die der Polizeipräsident in der Münsterstraße besonders ins Visier nehmen will, wird durch eine Präsenz von Videokameras nicht beendet, sondern lediglich in die angrenzenden Wohngebiete verdrängt. Für das Sicherheitsgefühl der Anwohner*innen ist daskontraproduktiv! Es sollten vielmehr sinnvolle Maßnahmen entwickelt werden, die die ohnehin schon rückläufige Kriminalität weiter vermindern. So vermeldete die Polizei Dortmund selber am 13.09.2019 auf ihrer Website gute Erfolge durch ihre Maßnahmen des „kontinuierlichen Kontrolldrucks“ in der Nordstadt – also der Anwesenheit von Polizeikräften.Polizeipräsident Gregor Lange wird dort zitiert mit den Worten: "Diese Erfolgsgeschichte wollen wir in der Zukunft (…) weiterführen".

Die Nordstadt-GRÜNEN schlagen daher vor allem mehr Polizeistreifen vor, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind sowie ein besseres Beleuchtungskonzept und eine stärkere Zusammenarbeit mit den Bewohner*innen des Münsterstraßenquartiers. „Wir wünschen uns, dass die Dortmunder Polizei gemeinsam mit den Bewohner*innen dazu beiträgt, dass die Münsterstraße auch weiterhin ein soziales und lebendiges Viertel bleibt.“, erklärt Richard Dembowski abschließend.