Ein Hitzeplan für die Nordstadt

Innenstadt-Nord
16.08.2020 – Bericht, Pressemitteilung

Dortmund erlebt gerade die dritte Hitzewelle innerhalb von drei Jahren. Besonders betroffen sind die Menschen in den zubetonierten Hitzeinseln unserer Innenstädte:

Aufgeheizte Betonwüsten, stickige Luft, Ozonbelastung durch den Verkehr, nur wenige Straßenbäume, die Schatten spenden können. Die Hitze zerstört nicht nur die Aufenthaltsqualität im Quartier, sondern stellt auch eine ernste Gefahr für die Gesundheit vor allem älterer und herzkranker Menschen dar.

Für die Nordstadtgrünen wird die Hitze im Quartier weiterhin ein zentrales Thema in der Bezirksvertretung sein:

„Wir müssen in Zukunft für längere Hitzeperioden gewappnet sein. Gerade für Bürgerinnen und Bürger ohne Balkon oder Garten sind öffentliche Grünflächen und Parkanlagen wichtige Orte, an denen sie sich erholen, abkühlen und durchatmen können.“, so Hannah Rosenbaum, Spitzenkandidatin der grünen Liste zur Bezirksvertretung bei der Kommunalwahl 13. September. „Mehr urbane Grünflächen, aber auch Dach- und Fassadengrün sind ein Stück Umweltgerechtigkeit in unseren Städten. Die Bezirksvertretung hat zum Beispiel 10.000 Euro zur Instandhaltung von Trinkbrunnen bereitgestellt.“

(Hannah Rosenbaum, Foto: KV Dortmund, I. Silvasi)

Die Grünen wollen aber noch mehr tun:

  • Mehr Trinkbrunnen und Refill-Stationen einrichten. Das sind Kioske und kleine Läden, wo man kostenfrei Leitungswasser in ein mitgebrachtes Trinkgefäß füllen lassen kann.
  • Speicherung und Nutzung von Regenwasser fördern, auch in den Innenhöfen.
  • Fußwege abseits der Straßen zu einem Netz von Schattenwegen ausbauen.
  • Weitere Pocket-Parks schaffen, das sind Randflächen oder kleine Freiräume zwischen den Häusern. Sie sollen z.B. durch eine Sitzbank und eine schöne Gestaltung Aufenthaltsqualität für Nachbarn bieten.
  • Auch Baulücken und andere temporär verfügbare Flächen für Urban Gardening und Permakultur nutzen und die lokalen Initiativen dabei unterstützen.
  • Hannah Rosenbaum denkt aber auch an Neubaumaßnahmen in der Nordstadt: „Dort wo neu gebaut wird, wie die neue Lessing-Schule oder das Möbelhaus an der Hildastraße, möchten wir eine Dachbegrünung kombiniert mit Photovoltaik durchsetzen. Eine Dachbegrünung für Neubauten in den Innenstädten ist übrigens seit 2017 in Dortmund in den Bebauungsplänen vorgeschrieben.“

    Für die Grünen ist das keine Planung ins Blaue hinein. Eine kürzlich erschienene französische Studie sagt, dass bei einer Ersetzung von zehn Prozent der zubetonierten Flächen durch Grünraum die Temperatur um drei Grad sinken würde.

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    (begrünte Garagendächer in der Nordstadt, Foto: Schwinn)

    Links zur zitierten Studie:

    https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-08/frankreich-hitze-klima-brunnen-fahrverbot-sozialarbeit/seite-2

    https://iopscience.iop.org/article/10.1088/1748-9326/ab6a24

    (Text: Hans-Georg Schwinn, Foto: Kreisverband Dortmund)