BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
OV Dortmund-Innenstadt-Nord
Videobeobachtung in der Münsterstraße - GRÜNE sind nach wie vor skeptisch
Innenstadt-Nord
31.05.2021 – Pressemitteilung
Heute
um 13:30 Uhr werden sie nun enthüllt: die Videokameras der Polizei in
der Münsterstraße. Die GRÜNEN in der Nordstadt sind nach wie vor
skeptisch und bezweifeln, ob dadurch die Kriminalität wirksam bekämpft
wird.
Mit 18 Kameras zwischen Josephplatz und der Einmündung zur
Mallinckrodtstraße will die Dortmunder Polizei Rauschgift- und typische
Beschaffungskriminalität bekämpfen. Allerdings dürfen einige Bereiche
wie Straßengastronomie und ein Kulturzentrum nicht gefilmt werden.
Bezirksbürgermeisterin Hannah Rosenbaum
befürchtet, dass sich die Kleinkriminalität auf die benachbarten
Wohngebiete und Kinderspielplätze verlagert: "Die Kleinkriminalität
verlagert sich dann halt einfach in die Nebenstraßen oder den
Keuningpark. Wir sehen hier keine Verbesserung des Sicherheitsgefühls
bei den Bewohner*innen, sondern vernehmen schon den Ruf nach weiteren
Kameras in den Seitenstraßen."
Marko Unterauer, Fraktionssprecher der GRÜNEN Bezirksvertretung in Innenstadt-Nord:
„Noch Anfang 2016 war die Polizei selbst der Meinung, dass eine
Videobeobachtung dort die Dealerszene und andere Straftäter in
umliegende Wohnviertel verdrängen könne. Deshalb hatte man damals die
Brückstraße für den Feldversuch ausgesucht. Die Evaluation durch das
Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen hat einen Nutzen nicht
bestätigt, die Ergebnisse aus Dortmund sprechen laut Studie 'tendenziell
gegen eine positive Wirkung der Videobeobachtung im Sinne einer
Reduktion des Kriminalitätsaufkommens.' "
Bezirksbürgermeisterin
Hannah Rosenbaum ergänzt: "Wir brauchen eine gut qualifizierte und
angemessen ausgestattete Polizei. Die Organisation der Polizeiarbeit
muss aber in eine andere Richtung gehen. Wie wäre es, in der Nordstadt
auch Fahrradstreifen einzusetzen. Sie sind in den engen Straßen
beweglicher als Polizeiwagen und für die Bevölkerung besser ansprechbar
im Sinn von mehr Bürgernähe."